Birgit im Studium

Travel Year und das Leben danach

Lissabon - 29.12.07 - 01.01.08

Unglaublich aber wahr ... dank des NEPTUNE Projektes gab es so viele Einladungen Europa zu besuchen, dass es schon eine Sünde gewesen wäre nicht direkt zu Silvester ein Angebot anzunehmen. Da ich in den letzten Jahren eher durch Nordeuropa getingelt bin, war es mal an der Zeit etwas anderes auszuprobieren und so wurde es das gut 2.500 km entfernte Lissabon (Portugal). Kaum war das Projekt beendet, buchte ich den Flug und zählte die Tage bis zur Abreise.















Am 29.12. um 14:40 hob der Flieger ab und verlies zielstrebig Hamburg mit dem Ziel Lisbon Airport. Der Flug war toll, sehr luxuriös verglichen mich RyainAir und Wideroe. Es gab Getränke, eine warme Mahlzeit, Naschwerk und und und. Meine Nebensitzerinnen kamen aus Oslo und wollten eine Frauen-Silvester in der Hauptstadt feiern. Während des Wartens auf unsere Koffer lernten wir uns näher kennen und bedauerten uns nicht wieder zu sehen ... Kurz vor 18 Uhr (GMT) war es dann geschafft, die Koffer da und wir konnten das Gebäude in die warme Nachtluft verlassen (15°C!!!!!). Paulo stand schon bereit und auf ging es in der wahnsinnigen Verkehr von Lissabon. Eigentlich dachte ich Paris sei schlimm, aber die Portugiesen können gut mithalten. Es gab jede Menge zu erzählen, schließlich hatten wir uns anderthalb Monate nicht mehr gesehen und so liefen wir schnatternd durch die noch weihnachtlich geschmückten Gässchen, aßen im "Casa do Alentejo" sehr nett zu Abend und ließen den Abend bei einem Schluck portugiesischem Wodka und guter Musik ausklingen.

Sowohl den 30.12. als auch den 31.12. nutze ich meinen Fremdenführer sehr ausgiebig und ließ mir die Stadt mit möglichst vielen historisch wertvollen Orten und Touristen-Attraktionen zeigen und erklären:

- Statue des Largo do Camões, einer der bedeutendsten Dichter Portugals,
- Elevador de Santa Justa, ein Aufzug bei dem ein Ingenieur aus Gustav Eiffels Team mitwirkte,
- Estação do Rossio, der Bahnhof welcher aufgrund von Tunneleinstürzen geschlossen wurde,









- Castelo de São Jorge mit einem wundervollen Blick auf die Stadt,
- ein unter der Stadt gelegenes Römisches Kolosseum in der Rua Costa do Castelo,
- Porto Brandão ein ablegenes Fischerdörfchen auf der gegenüberliegenden Flussseite, welches einen wundervollen Panorama-Blick auf die Stadt erlaubt,
- Colombo das so ziemlich größte Einkaufszentrum Europas,
- Centro Cultural de Belém,
- Mosteiro dos Jerónimos ein wichtiges Denkmal und Kirche, mit wunderschönen Verzierungen,
- Padrão dos Descobrimentos (Entdeckermal) und Torre de Belém (Turm)
- Palácio Nacional de Belém von wo aus das Dakar Rennen zu Neujahr startete.

Niemand hätte es für möglich gehalten, aber dabei lief ich Kine und ihren Freundinnen über den Weg. Natürlich haben gleich die Nummern ausgetauscht, uns für Silvesterabend verabredet und noch ein paar gute Tipps zwecks Sight-Seeing gegeben.

Am 31.12. abends kamen Flavió und sein Freundin dann zum Abendessen. Paulo hatte nach langer Kochabstinenz mal wieder seinen Kochlöffel geschwungen und Gemüsereis an Putengeschnetzeltem serviert. Zum Nachtisch gab es den traditionellen Königskuchen, der mit jeder Menge Trockenfrüchten und Nüssen gespickt war. Anschließend ging es auf in die Stadt. Sowie mehrere tausend andere Einheimische und Touristen machten wir uns auf in die Stadt zum "Praça do Comércio" am Fluss, an welchem bereits in den Tagen zuvor jede Menge Vorbereitungen stattgefunden haben. Eine Bühne inkl. Leinwand war errichtet worden und verschiedenste Interpreten erfreuten die gut gelaunte Menge mit Musik. Gerade im letzten Moment haben wir auch die fünf Norwegerinnen am "Arco do Triunfo" gefunden und zusammen stießen wir auf das neue Jahr an und bestaunten das fast zehn-minütige brillante Feuerwerk. Danach wollten wir eigentlich nur noch schön etwas trinken gehen, aber es kam gaaaanz anders. In alles Gassen feierten Einheimisch unter freiem Himmel ... und so blieben auch wir für gut 3 Stunden in einer Straßenparty in Bairro Alto hängen, tanzten und tranken und hatten einfach nur jede Menge Spaß.



Neujahr gab es ein schweres Aufstehen. Nach gerade einmal vier Stunden Schlaf mussten wir uns aufraffen, da heute der erste Tag von Paulos Masterthesis war. Er schreibt dabei über die Radsituation in Lissabon, untersucht welche Auswirkungen das Radeln auf den Menschen/Körper hat, welchen Probleme man im Verkehr ausgesetzt ist uns so weiter. Um elf Uhr mussten wir auf dem Platz sein, auf welchem bis spät in den Morgen noch fröhlich gefeiert wurde. Und tatsächlich, ein Befürworter seiner Ideen sowie ein Kamera-Team standen uns gegenüber. Nach einem langen Gespräch begannen die Aufnahmen, welche sich sogar quer durch die Stadt zogen. Bei einem Kaffee wärmten wir uns danach wieder auf, im ersten Gang super langsam durch die Gegend radeln lässt jeden auch bei 10°C Außentemperatur erfrieren. Am Nachmittag gegen ca 16 Uhr Ortszeit würde der Bericht dann ausgestrahlt. Leider konnte ich dies nicht mehr erleben, da ich bereits dabei war meinen Flieger Richtung Heimat zu besteigen. Hier dafür der Bericht auf YouTube, allerdings auf Portugiesisch.